Island-Exkursion Frühjahr 2024

Snæfellsnes-Halbinsel und Westfjorde

Die Fachsektion Geoinformatik der DGGV freut sich, vom 29.03.2024 – 09.04.2024 eine besondere Island-Exkursion anbieten zu können. Erstmals werden wir uns auf den Westteil Islands und hier speziell die Snæfellssnes-Halbinsel und die Westfjorde fokussieren. Dabei ist die Fahrt so organisiert, dass die Gruppe Unterkünfte für jeweils mehrere Nächte anfährt und dann von den Unterkünften aus Tages bzw. Ringfahrten unternommen werden. Damit sollen das Leben aus dem Koffer und damit die Reisestrapazen auf ein Minimum reduziert und der Erholungswert maximiert werden. Bei vielen Neuerungen bleibt eines aber gleich: der Höhepunkt der Reise wird auch dieses Mal eine Superjeep-Fahrt sein, die uns über den Gletscher Drangajökull in den Westfjorden an die Nordküste führt, wo wir am für 2 Nächte Quartier in einer Hütte beziehen und während des Aufenthaltes dort die zu dieser Jahreszeit menschenleere Küstenlandschaft entdecken werden. Etliche weitere Stopps entlang der Fahrtroute werden die Reise zusammen mit der jahreszeitlich bedingten Atmosphäre und den damit auch verbundenen speziellen Lichtverhältnissen zu einem ganz besonderen Erlebnis machen.

Inhaltlich wird alles Wissenswerte u.a. aus den Bereichen Geologie, Landschaftsentwicklung, Besiedlungsgeschichte und Klima wie gewohnt über einen ausführlichen Exkursionsführer, zahlreiche Folien, eine große Literatursammlung und mobile Geofachdaten transportiert. Für interessierte Teilnehmer*innen stehen zudem auch wieder mehrere Tablets mit allen wichtigen Inhalten zur Verfügung.

Das eingespielte Team (Rouwen, Christian, Werner, Hannah sowie die Busfirma und die Superjeep-Fahrer nebst Fahrzeugen) freut sich darauf, zusammen mit den Teilnehmer*innen viele unvergessliche Momente zu schaffen.

Ganz gewiss handelt es sich bei der hier konzipierten Reise um ein Spezialangebot, das sich so bzgl. Organisation, Logistik, Ablauf, Inhalte und Superjeep-Fahrt nirgendwo sonst findet.

Allgemeine Informationen

Zielgruppe: Die Reise ist so konzipiert, dass keine fachlichen Vorkenntnisse benötigt werden. Alle Inhalte werden allgemeinverständlich aufbereitet sein. Zu den bisherigen Gruppen gehörten u.a. Geologen, Geographen, Geophysiker, Architekten, Ingenieure, Ärzte, Radiologen, Pädagogen, Physiotherapeuten, Fotografen, Naturliebhaber, Hobby-Astronomen, Wanderer, Island-Fans, …

An- und Abreise: Jeder Exkursionsteilnehmer ist für die An- und Abreise nach/von Reykjavik selbst verantwortlich. Kosten für Flugtickets sind somit in dem Preis für die Exkursionsteilnahme nicht enthalten. Die Gruppe findet sich am Nachmittag des 29.03.2024 am Flughafen Keflavik ein.

Mobilität vor Ort: Die Gruppe reist in einem angemieteten geländegängigen Bus mit Fahrer. Für den Aufenthalt im Hochland stehen für die Fahrten besonders geeignete, so genannte Superjeeps, inklusive Fahrern (icelandic guides) zur Verfügung.

Unterbringung: Die Unterbringung erfolgt überwiegend in komfortablen Doppelzimmern mit Privatbad. Bettzeug (Decke, Kissen und Bezüge) werden von den Unterkünften gestellt.  Lediglich während der Superjeep-Fahrt erfolgt die Übernachtung naturgemäß und ortsüblich in Gemeinschaftsschlafräumen. Hier wird ein Schlafsack benötigt, der ggf. auch vor Ort ausgeliehen werden kann. Bei Bedarf wird um entsprechende Rückmeldungen gebeten. Einzelzimmer sind teilweise verfügbar.  Verfügbarkeit und Mehrpreis können auf Anfrage mitgeteilt werden.

Verpflegung: Prinzipiell ist Selbstverpflegung möglich und zwischen Frühstück und Abendessen auch notwendig. Das Frühstück ist in den Übernachtungskosten inkludiert. Über den Tag erfolgt die Verpflegung dann individuell. Regelmäßige Einkaufsmöglichkeiten sind gewährleistet. Für die Abendverpflegung stehen an den jeweiligen Unterkünften Restaurants zur Verfügung. Vereinzelt gibt es auch Kochgelegenheiten. Für die Dauer des Aufenthaltes im Hochland ist eine Vollverpflegung (exklusive alkoholische Getränke) in der Teilnahmegebühr enthalten.

Material: Exkursionsführer, mobile Daten, ein Austauschverzeichnis (Cloud) und Fotografie Short Course werden zur Verfügung gestellt.

Kosten: Die Kosten für Übernachtung (Doppel oder Twin, mit Frühstück), geländegängigem Bus (inkl. Fahrer, Treibstoff, Parkplatzgebühren, Maut, Versicherung), 3-tägige Hochlandfahrt (Superjeeps mit Fahrer und Vollverpflegung), Arbeitsmaterialien und CO2-Kompensation belaufen sich auf 3.450 Euro/Person. Bei weniger als 16 Teilnehmenden behalten wir uns die Option vor, eine kosteneinsparende Anpassung des Reiseverlaufs in Abstimmung mit den Teilnehmern vorzunehmen.

Mitglieder der DGGV, einer der Fachsektionen der DGGV, des BDG, der ÖGG oder Mitglieder der DGG erhalten 150 Euro Nachlass.

Die Veranstaltung wird auch unterstützt vom Forum Geoinformationstechnologien des BDG.

Anmeldung: bitte per E-Mail an island[at]fgi-dggv.de oder rouwen.lehne[at]gmail.com.

Weitere Fragen werden gerne über island[at]fgi-dggv.de beantwortet.

Detaillierte Reisebeschreibung

Tag. 1 – 29.03.2024:  Ankunft Flughafen – Gruppenkonstitution – Fahrt nach Norden – Unterkunft nördlich Reykjavik

Der erste Reisetag beginnt am Nachmittag des 29.03. mit dem Zusammenfinden der Gruppe am Flughafen Keflavik. Unser Bus wartet ab ca. 15:00 Uhr auf die langsam eintrudelnden Reiseteilnehmer (wenn diese nicht schon am Tag vorher anreisen). Gegen 16:30 Uhr dürfte die Gruppe komplett sein, so dass die Fahrt beginnen kann. Der erste Stopp führt uns in einen nahegelegenen Supermarkt, wo wir uns mit den nötigsten Dingen eindecken können. Die Fahrt führt uns weiter Richtung Norden, an Reykjavik vorbei (ein paar Eindrücke von der Hauptstadt Islands können wir schon hier mitnehmen). Auf der Ringstraße 1 unterqueren wir den Hvalfjörður und passieren Borganes, bis wir die Unterkunft nach ca. 2 Stunden Fahrtzeit erreichen. Auf dem Weg passieren wir mächtige Tafelberge und weitläufige Graslandschaften. Mit dem Erreichen der Unterkunft sind wir im „warmen Land“ angekommen. Was es damit auf sich hat erarbeiten wir uns womöglich schon am gleichen Abend während des Essens im Hotelrestaurant, spätestens jedoch am kommenden Tag.

Übernachtung im Hotel Varmaland

Tag 2 – 30.03.2024: Geothermie – Snorri Sturluson – Langjökull – Okjökull – Geothermalbad

Nach dem Frühstück beginnen wir den Tag mit einem kurzen Spaziergang zu einem nahegelegenen Gewächshaus, das mit Hilfe der in der Region verfügbaren Erdwärme betrieben wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das „warme Land“ außerhalb der aktuellen Riftzonen liegt. Woher kommt also das große Angebot an Erdwärme? Diese und andere Fragen werden uns über den Tag beschäftigen. Mit dem Bus geht es dann Richtung Osten. In der kleinen Siedlung Reykholt besuchen wir das Kultur- und Mittelalterzentrum „Snorrastofa“, das überwiegend dem bedeutenden Historiker Snorri Sturluson gewidmet ist. Auf der Fahrt dorthin passieren wir Gewässer, die durch signifikante Temperaturunterschiede abermals von den geothermischen Kräften in diesem Raum zeugen. Die Weiterfahrt führt uns dann zu den berühmten Wasserfällen Barnafoss und Hraunfossar, die wir uns an diesem Tag nicht entgehen lassen wollen. Je nach Wetterlage und Gruppenpräferenz bieten sich im weiteren Verlauf Besuche einer heißen Quelle (Selgir) und/oder Lavahöhlen (Viðgelmir und Surtshellir) an. Fachlich widmen wir uns den damit in Verbindung stehenden Fragen zum Alter und der Entstehung dieser faszinierenden Phänomene und setzen die Informationen auch in einen übergeordneten Kontext. Tagesziel ist der Gletscher Langjökull. Dort angekommen bestehen diverse Möglichkeiten, sich dem zweitgrößten Gletscher Islands zu nähern, sei es durch eine Wanderung, Schneemobilfahrten (hier entstehen Zusatzkosten) oder eine Führung durch einen in den Gletscher gegrabenen/gebohrten Tunnel (hier entstehen Zusatzkosten). Hinweis: da diese Aktivitäten stark wetterabhängig sind besteht eine nur eingeschränkte Planbarkeit.

Auf dem Rückweg zur Unterkunft richten wir den Blick nun auf den nahegelegenen Gletscher Okjökull, der als mittlerweile offiziell für tot erklärter Gletscher traurige Berühmtheit erlangt hat. Die Definition eines Gletschers wie auch der Klimawandel werden uns in diesem Zusammenhang beschäftigen. Wenn es die Wetter- und Straßenverhältnisse erlauben werden wir mit unserem geländegängigen Bus die Hochlandpiste Kaldidur (F550) befahren, bevor wir dann etwas weiter im Süden auf die Straße 52 abbiegen die uns, zusammen mit der Straße 50, zurück zur Unterkunft bringen. Bevor wir dort ankommen können wir uns noch die kochend heißen Quellen Deildartunguhver anschauen und auch das Geothermalbad Krauma besuchen (Zusatzkosten fallen an).

Übernachtung im Hotel Varmaland

Tag 3 – 31.03.2024 – Snæfellsnes-Halbinsel

Die Snæfellsnes-Halbinsel wird vielfach zitiert als die Miniaturausgabe Islands. Der Grund hierfür ist die naturräumliche Vielfalt von Gletschern, Seen, Flüssen, Wasserfällen, Sandern, Höhlen, Gras- Vulkan- und Küstenlandschaften auf engstem Raum. Wir nehmen uns deshalb zwei ganze Tage Zeit, diese faszinierende Halbinsel zu umrunden.

Von der Unterkunft Varmaland aus führt uns der Weg an  diesem Tag ein Stück auf der Ringstraße 1 zurück, bevor wir bei Borganes nach Nordwesten auf die Straße 54 abbiegen. Nach wenigen Kilometern passieren wir den kleinen aber feinen Wasserfall Borgarbyggð (kurzer Fotostopp), der eingebettet ist in weitläufige Graslandschaften. In Fahrtrichtung links begleitet uns bei guter Sicht der Atlantische Ozean. Die Fahrt führt uns weiter zum ersten großen Stopp des Tages, den Vulkankrater Eldborg (Schweißschlackenkegel), der durch seine Größe und die nahezu vollkommene Form besticht. Von einem Parkplatz aus wandern wir zum Krater und verschaffen uns auf dem Krater einen Überblick über die umliegende Landschaft. Zurück im Bus fahren wir weiter vorbei an den heißen Quellen Landbrotalaug (ggf. kurzer Stopp) zur Klippe Gerðuberg, die unter Naturschutz steht und aus Doleritsäulen von 1 – 1,5 m Dicke und 7 – 14 m Höhe besteht. Anhand der Klippe rekapitulieren wir die jüngste Landschaftsentwicklung in diesem Teil Islands. Zurück auf der Straße 54 (Snæfellsnesvegur) fahren wir weiter Richtung Westen. Ziel des Tages ist die Unterkunft Hotel „Snæfellsnes“. Wenn es noch ausreichend Zeit gibt bietet sich vor der Ankunft im Hotel noch der Besuch des nahegelegenen Wasserfalls Valafoss an, der seine Fallstufe auch der jüngsten Landschaftsentwicklung verdankt. Wir beziehen die Unterkunft für 2 Nächte. Die freien Stunden bis zum oder nach dem Abendessen im Hotel laden ein zu Wanderungen in der näheren Umgebung. Die Abenddämmerung zu dieser Zeit des Jahres in diesem Teil des Landes bietet bisweilen ungewöhnliche Farbeindrücke.

Übernachtung im Hotel Snaefellsnes

Krater Eldborg (Quelle: womoblog.ch)

 Tag 4 – 01.04.2024 – Snæfellsnes-Halbinsel

Tag 4 beginnt nach dem Frühstück im Hotel. Wir fahren weiter auf der Straße 54 Richtung Westen, wo schon nach ca. 15 Minuten der erste Stopp des Tages auf uns wartet, der Strand Ytri Tunga. Dieser Strand ist nicht nur aufgrund seines für Island eher ungewöhnlichen hellen Sandes einen Besuch wert, sondern auch wegen der dort oft verweilenden Seehunde. Vom Stand aus führt uns die Fahrt weiter zum nächsten Stopp, dem Wasserfall Bjarnafoss, der sich auf eine Galerie von senkrecht stehenden Basaltsäulen stürzt. Schon bald danach eröffnet sich bei guter Sicht ein sehr schöner Blick auf den Snæfellsnesjökull. Hier und während der nächsten Stopps vergegenwärtigen wir uns einige Aspekte rund um die Themen Rifting, Vulkanismus, Vergletscherung, Isostasie und Siedlungsgeschichte. Im weiteren Verlauf wartet eine Fülle von möglichen Stopps auf uns, die wir je nach Wetterlage, Zeitverfügbarkeit und Gruppenpräferenz ansteuern. So können wir uns auf Schluchten (Rauðfeldsgjá), Wasserfälle (Svöðufoss, Grundarfoss, Selvallafoss), Höhlen (Vatnshellir) beindruckende Küstenabschnitte (Gatklettur, Lóndrangar, Malariff, Svörtuloft, Öndverðanesviti) Vulkanbauten (Saxholl) und historisch bedeutsame Plätze (Sönghellir, Írskrabrunnur, Gufuskálar, Hellissandur) freuen. Auf jeden Fall aber werden wir den wunderbar geformten Berg Kirkjufell anfahren, verbunden mit der Hoffnung auf gutes Wetter und damit beste Sicht. Auch der unweit gelegene gleichnamige Wasserfall Kirkjufellfoss ist einen Besuch wert. Am späten Nachmittag geht es dann über die Straße 56 langsam zurück Richtung Hotel, nicht ohne dass wir hier und da weitere Stopps machen, auch um die zu dieser Jahreszeit besondere Atmosphäre und die besonderen Lichtverhältnisse zu genießen.

Übernachtung im Hotel Snaefellsnes

Lichtspektakel Snaefells-Halbinsel (Foto unbearbeitet, Februar 2023)

Wilde Küstenlandschaft Snaefells-Halbinsel (Februar 2023, der „Fotograf“ ist ein ausgesprochener „Gegenlicht-Fan“)

Kirkjufell (Quelle: iamiceland.com)

Tag 5 – 02.04.2024: Fahrt in die Westfjorde

Nach dem Frühstück im Hotel Snæfellsnesjökull brechen wir unsere Zelte dort ab und machen uns auf dem Weg Richtung Norden, wo die Westfjorde auf uns warten. Geeignete Wetter- und Straßenverhältnisse vorausgesetzt (also wie immer J) führt uns der Weg über die tags zuvor befahrene Straße 56 nach Norden und an der Gabelung auf die „Ringstraße“ 54, die uns dann nach Osten führt bis wir die Straße 60 erreichen und damit die Umfahrung der Snæfellsnes-Halbinsel abgeschlossen haben. Entlang der Straße 54 bieten sich auch an diesem Vormittag wieder einige schöne Stopps an, so z.B. die Aussichtspunkte Álftafjörður und Kársstaðaá, die wir nutzen können, um die Entwicklungsgeschichte der Snæfellsnes-Halbinsel zu rekapitulieren, diverse kleine Kirchen (Kirkja, Breiðabólsstaðarkirkja) und Wasserfälle (z.B. Lisafoss). Mit dem Erreichen der Straße 60 (Vestfjarðarvegur) geht es dann direkt in den Norden. Der erste Stopp hier führt uns in das Örtchen Buðardalur (Kaffee, Toilette), bevor wir dann über einen sehr bergigen und schönen Streckenabschnitt (möglicher Stopp Wasserfall Drifandagil) den Gilsfjörður erreichen und überqueren. Nach wenigen Kilometern entlang der Küste wechseln wir auf die Straße 61 (Djupvegur) in nordöstliche Richtung nach Holmavik und queren damit einen Höhenzug. Ob die NE-SW orientierte Ausrichtung der Bergrücken (wie auch der Gesteinsrippen an der Küste) mit den Riftprozessen und einhergehendem Vulkanismus zu erklären ist werden wir anhand diverser Folien erörtern. Hierzu bietet sich ggf. der Rastplatz Trolldunga an, den wir nach einer Weile erreichen. In Holmavik angekommen nutzen wir die Gelegenheit für einen kurzen Einkaufsstopp. Auch gibt es die Möglichkeit, ein wenig in dem beschaulichen Örtchen und seinem Hafen zu spazieren, inklusive eines Besuchs des Museums für Hexerei, das liebevoll gestaltet ist und auch von Hexenverfolgungen in Island erzählt. Unser Tagesziel, das Hotel Laugarhóll, ist jetzt nicht mehr weit entfernt. Von Holmavik aus geht es weiter auf der Straße 61 in nördliche Richtung und von dort auf die Straße 643. Nach ca. 25 Minuten ab Holmavik sind wir dann angekommen. Die Unterkunft wird in den kommenden Tagen unser „Zuhause“ sein und damit auch Start- und Zielpunkt für die Hochlandfahrt. Dabei dürfen wir uns an dem Umstand erfreuen, dass das Hotel speziell für unsere Gruppe geöffnet wird und wir damit die einzigen Gäste sind. Zum Hotel gehört auch ein natürlicher Hot Pot sowie ein Schwimmbecken mit angenehm warmen Wasser. Ob der Tag hier ausklingt oder vielleicht bei einer kleinen Wanderung zum nahegelegenen Wasserfall Goðafoss (Bjarnafjörður) obliegt der individuellen Gestaltung.   

Übernachtung im Hotel Laugarhóll

Straße 60 Richtung Norden (Februar 2023)

Gefrorener kleiner Wasserfälle entlang der Straße 60 Richtung Norden (Februar 2023)

Tag 6 – 03.04.2024:  Laugarhóll – Bolungarvik (Isafjörður)

An diesem ersten Tag in den Westfjorden wollen wir die Fjordlandschaften entlang der Straße 61 erkunden. Das Tagesziel, die Siedlung Bolungarvik, liegt ca. 3 Stunden reine Fahrtzeit entfernt. Inklusive des Rückweges ergibt sich somit eine Gesamtfahrtzeit von ca. 6 Stunden bei normalen Straßenverhältnissen. Damit ist auch der Weg selbst das Ziel, durchfahren wir doch enge, tief ausgeräumte Täler mit bis zu 900 m hohen Bergrücken (bzw. Plateaubereichen). Die so freigelegten Gesteine erzählen uns von dem Vulkanismus in dieser Region, der schon Jahrmillionen zurückliegt. Diesem und anderen Themen werden wir uns während des Tages zuwenden. Entlang des Weges laden uns zahlreiche Wasserfälle (Gervidalsá, Lambagilsfoss, Valagil), Kirchen (Eyrarkirkja), alten Anlagen zur Fischverarbeitung (Fiskihjallar) zu Stopps und ggf. kleinen Wanderungen ein. Auch ein Besuch der Firma Saltverk, die diverse Sorten Salz unter Nutzung geothermaler Energie produziert, ist möglich. Und mit viel Glück können in den Fjorden auch Seehunde und Wale gesichtet werden. Bei Sudavik kann zudem das „Polarfuchs-Zentrum“ besucht werden. Für Kaffee- und Toilettenpausen bieten sich mehrere kleinere Ortschaften, vor allem aber Isafjörður an, wo wir auch für einen kleinen Bummel z.B. im Hafen verweilen können. Ob wir nördlich von Isafjörður die alte Straße entlang der Küste befahren oder den neueren Tunnel nutzen entscheidet einmal mehr das Wetter. In der Nähe unseres Zielortes Bolungarvik freut sich dann auch noch ein kleines Schifffahrts- bzw. Fischereimuseum auf Besucher. Ob wir zu diesen gehören entscheiden wir während des Tages. Geologisch führt uns die Fahrt zu den ältesten Gesteinen, die in Island zu finden sind. Ihrer Entstehung und Komposition werden wir an diversen Stopps ausreichend Aufmerksamkeit widmen, unter anderem an einem freigelegten Fördergang. Darüber hinaus finden sich auch für Island seltene bis einmalige Gesteine kuriosen Charakters (Auflösung folgt vor Ort J). Wenn das Wetter passt (vor allem klare Sicht ist präferabel) fahren wir zu einem etwas weiter nordwestlich von Bolungarvik gelegenen Aussichtspunkt (Bolafjall Útsynispallur). An diesem Ort stehen wir nicht nur auf einem ca. 600 m hohen Bergrücken, von dem aus wir einen beeindruckenden Blick in den Fjord, das Kliff hinab und auf den Atlantik haben. Vielmehr befinden wir uns hier nur noch ca. 300 km von Grönland entfernt. Wir nutzen diese Gelegenheit und thematisieren die geologischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Island und Grönland. Nach einem vollgepackten Tag kehren wir abends ins Hotel zurück und finden beim Abendessen, im Pool und/oder in geselliger Runde die Zeit, das Erlebte Revue passieren zu lassen.

Übernachtung im Hotel Laugarhóll

Aussichtsplattform Bolafjall Útsynispallur (Quelle: bolungarvik.is)

Tag 7 – 04.04.2024: Laugarhóll – Patreksfjörður

Am zweiten Tag in den Westfjorden wollen wir die südwestliche Ecke, den Patreksfjörður, erreichen. Die reine Fahrtzeit für einen Weg beträgt auch hier bei normalen Straßenbedingungen ca. 3 Stunden. Wir erreichen das Zielgebiet über die Straßen 61, 60 und 62. Wie tags zuvor ist der weg das Ziel. Und wie tags zuvor durchfahren wir eine wilde, zumeist unberührte einzigartige Landschaft, die von Vulkanismus, Eis, Regen und Wind geformt wurde. Gleichzeitig erscheint diese Landschaft weiter und reifer als tags zuvor. Entlang der Fahrtstrecke blicken wir linker Hand auf den Breidafjörður mit seinen zahlreichen Inseln. Wir lassen uns treiben von der Weite und all den Eindrücken und nutzen diverse Stopps zur Vergegenwärtigung der geologischen und naturräumlichen Gegebenheiten. Die erosiven Kräfte haben auch hier den Blick freigemacht auf die mächtigen vulkanischen Gesteinsfolgen, in die auch wiederholt rote Bodenbildungshorizonte eingeschaltet sind. Zudem zeugt die flache Küstenlandschaft von der postglazialen isostatischen Landhebung. Durch die Landhebung bedingt bzw. verstärkt sind entlang des Weges immer wieder auch Rutschungen und Schuttfächer zu sehen, die eindrücklich veranschaulichen, wie dynamisch die Landschaftsentwicklung in Island ist. Im Örtchen Flókalundur können die ganz mutigen unter uns ein Bad in einer natürlichen heißen Quelle nehmen (Hellalaugur). Möglich ist dies auch ein paar Minuten später unweit der Straße (Krosslaug). An der Küste weichen die schwarzen Strände nun den für Island ungewöhnlichen weißen Stränden. Deren Entstehung werden wir am Stopp Barðastrandasandur behandeln. Nach einem Strandspaziergang (Robben?) verlassen wir für den Moment den Küstenbereich und überqueren mit dem Bus einen kleinen Bergrücken (ca. 450 m) in nordwestliche Richtung, mit einem kurzen Stopp bei Kleifaheiði (schönes Denkmal). Auf der anderen Seite angekommen liegt der Patreksfjörður vor uns. Ob wir uns etwas in dem gleichnamigen Örtchen tummeln oder auf der Straße 612 zu einem alten Schiffswrack (Skapaldur) einem sehr schönen weißen Sandstrand (Tungurif) bis zum südwestlichsten Punkt der Westfjorde fahren (Látrabjarg) entscheiden wir nach Wetterlage und Gruppenpräferenz. Die Rückfahrt ins Hotel auf der gleichen Strecke bietet uns dann die Möglichkeit, die Eindrücke des Tages zu sortieren und gleichzeitig die sich ständig wechselnden Lichtverhältnisse im Zusammenspiel von Wolken, Sonne, Wasser aufzusaugen und, wenn es sich aufdrängt, natürlich auch zu bebildern. Ob sich entlang der Wegstrecke ein alternatives Teilstück (Straße 608) anbietet wird sich zeigen. Auf jeden Fall aber werden uns auf der Rückfahrt isländische Sagen begleiten. Wieder im Hotel lassen wir den Tag mit dem Abendessen und den folgenden Freizeitaktivitäten ausklingen.

Übernachtung im Hotel Laugarhóll

Weißer Strand Tungurif und mächtige Basaltstapel (Quelle: visiticeland.com)

Tage 8 bis 10 – 05.04.2024 – 07.04.2024:  Superjeepfahrt in die Wildnis

 Am Tag 8 wartet der Reisehöhepunkt auf uns. Die Superjeeps, die am Vorabend mit ihren Fahrern eingetroffen sind, stehen nun für die Abfahrt in die Wildnis bereit. Aufgrund des begrenzten Platzes in den Fahrzeugen nehmen wir nur das Nötigste mit und lassen alles andere in unseren Zimmern im Hotel. Auch Verpflegung muss nicht mitgenommen werden, da wir in den kommenden 3 Tagen durch unsere isländischen Fahrer vollverpflegt werden.

Ein genauer Verlauf der Fahrt ist nicht planbar. Mit dem Verlassen der ausgewiesenen Verkehrswege beginnt die Suche nach dem besten Weg. Abhängig von der Schneebedeckung, der Wasserführung einzelner Gewässer, Wind und Niederschlägen (Regen oder Schnee) drängen sich unterschiedliche Routen auf. Die Gruppe ist gänzlich auf die (absolut vorhandene) Erfahrung der Fahrer sowie die Belastbarkeit der Fahrzeuge angewiesen. Ziel ist es, in den Küstenbereich nördlich des Gletschers Drangajökull zu gelangen und dort für 2 Nächte in einer Hütte unser Quartier aufzuschlagen. Auf dem Weg dorthin wird der Gletscher, die richtigen Randbedingungen vorausgesetzt (Wetter, Schnee- bzw. Eisdecke), teilweise auch gequert.

 Im Zielgebiet angekommen befinden wir uns mitten in der Wildnis, mitten in der Einsamkeit. Es gibt weder umliegende Siedlungen noch befestigte Verkehrswege. Umso mehr erschließt sich uns nun die naturräumliche Schönheit mit all ihren Facetten. Während dieser 3-tägigen Fahrt der besonderen Art werden wir unberührte Küsten, Täler und Gewässer sehen, ebenso wie einen reichen glazialmorphologischen und geologischen Formenschatz, denen wir uns bei allem Abenteuer selbstverständlich auch fachlich bzw. wissenschaftlich zuwenden. Die Abend- und Nachtstunden werden uns zudem bei klarem Himmel mit hoher Wahrscheinlichkeit faszinierende Nordlichter und zahlreiche Sternenformationen schenken (am 08.04.2024 ist Neumond, ja sogar ein Super-Neumond). 

 Der 3. Tag der Superjeepfahrt führt uns am späten Nachmittag/frühen Abend dann zurück ins Hotel, wo wir das Abendessen einnehmen und uns nach 2 Schlafsacknächten in Schlafsälen auf den Komfort unserer Hotelzimmer freuen können.

Übernachtung im Hotel Laugarhóll

Gletscher Drangajökull (Quelle: icelandmonitor.mbl.is)

Tag 11 – 08.04.2024: Rückfahrt in die Zivilisation (Reykjavik/Kopavogur)

Am Morgen nach der Rückkehr aus dem Hochland steht die Rückfahrt Richtung Reykjavik an. Nach dem Frühstück fahren wir los. Die reine Fahrtzeit beträgt ca. 3:20 Stunden, so dass wir auf dem Weg noch einige Stopps einlegen können. Die Fahrtstrecke führt uns zunächst über die Straßen 61 und 60 vorbei an Holmavik, Kroksfjadarnes und Budardalur, bevor wir dann nördlich von Bifröst auf die Ringstraße fahren. Kurz danach legen wir einen Stopp bei Grábrock ein und machen einen kurzen Spaziergang auf den Vulkan, von dem aus wir noch einmal einen sehr schönen Blick nach Westen Richtung Snæfellsnes-Halbinsel haben und bei dieser Gelegenheit ein paar geologische Aspekte zum Vulkanismus in der Region rekapitulieren können. Unweit des Grábrock haben wir dann bei einem weiteren Stopp auch die Möglichkeit, den Blick nach Osten zu richten und hier sowohl die Vergletscherung zu thematisieren wie auch die Riftgeschichte in dieser Region. Ob wir dann noch bei Borganes eine Aluminiumhütte besichtigen oder lieber weiter nach Reykjavik fahren hängt von der Gruppenpräferenz ab, ebenso wie die Gestaltung des Nachmittags (z.B. Stadtbummel Reykjavik, Besuch Reykjanes-Halbinsel, Wanderung in den umliegenden Hochlagen, Entspannung im Hotel). Ziel ist das Hotel 201 in Kopavogur, wo wir die Nacht vor der Heimreise verbringen.

Übernachtung im Hotel 201

Tag 12 – 09.04.2024: Rückflug

Am frühen Morgen des Abreisetages bringt der Bus diejenigen zum Flughafen, die mit den ersten Flügen zwischen 7 und 8 Uhr die Heimreise antreten. Dann findet die Veranstaltung ihr offizielles Ende.

Übersicht Fahrtverlauf

Fahrtroute Tage 1 – 4: Langjökull und Snaefellsnes-Halbinsel

Hinweis: je nach Wetterlage und/oder Straßenverhältnissen bedarf es ggf. der Anpassung der Route (Quelle Karte: Google Maps) 

Tage 4 – 7: Anfahrt Westfjorde und Tagesfahrten Westfjorde

Hinweis: je nach Wetterlage und/oder Straßenverhältnissen bedarf es ggf. der Anpassung der Route (Quelle Karte: Google Maps) 

Möglicher Aktionsradius während der 3-tägigen Superjeepfahrt (Tage 8 – 10)

Die roten Pfeile beschreiben keine konkrete Fahrtroute sondern skizzieren den angestrebten Routenverlauf lediglich, die rote Ellipse beschreibt in etwa den Aktionsradius mit den Superjeeps (Quelle Karten: Google Maps)

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